fr. Diplomat
* 17. Oktober 1881 Breslau
† 5. April 1968 Lenggries
Wirken
Wolfgang Jaenicke, ev., wurde am 17. Okt. 1881 als Sohn des damaligen Bürgermeisters in Breslau geboren. Er besuchte das Gymnasium in Breslau und studierte von 1900-1904 Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg i.Br., Berlin und Breslau, wo er zum Dr. jur. promovierte. Nach kurzer Tätigkeit als Gerichtsassessor trat er aber zum Kommunalverwaltungsdienst über und war zunächst Hilfsarbeiter bei den Magistraten von Lichtenberg-Berlin und Elbing, 1910 Stadtrat in Potsdam und seit 1913 Bürgermeister der Stadt Elbing. Im Jahre 1918 wurde er zum Oberbürgermeister der Stadt Zeitz gewählt, ferner zum Demobilmachungskommissar und 1919 zum Regierungspräsidenten in Breslau ernannt. Gleichzeitig sollte er als Reichs- und Staatskommissar die Ausführung der Bestimmungen des Versailler Vertrages in Posen und Schlesien überwachen, eine ganz besonders schwierige Aufgabe. Seine Tätigkeit an der Spitze eines der größten und wirtschaftlich wichtigsten Regierungsbezirke Deutschlands umfaßte die lange Zeit von 11 Jahren, in der sich in Schlesien die Folgen der Nachkriegszeit, höchste Arbeitslosigkeit, Grenzschwierigkeiten, Aufstände, politische Unruhen, finanzielle Zusammenbrüche der großen Städte und Landkreise, verstärkt durch die Rückwirkung der oberschlesischen Wirren - in besonderem Maße geltend machten.
1928/29 wurde J. von der Reichsregierung mit einem wirtschaftlichen Sonderauftrag nach Britisch-Indien, Birma und Niederländisch-Indien entsandt. Am ...